Humanoide Maschinen bauen: Die Praxis der Robotik (Hannah Link)
Die Robotertechnologie erscheint zunehmend als Lösungsversprechen für vielfältige gesellschaftliche Herausforderungen: Roboter sollen etwa in der Industrie körperlich belastende Tätigkeiten übernehmen und zugleich in Bereichen wie Altenpflege oder Kinderbetreuung mit Menschen interagieren und für sie als Sozialpartner fungieren.
Vor diesem Hintergrund fragt der Beitrag, welche Annahmen und Vorstellungen über den Menschen in der Entwicklung humanoider Roboter wirksam werden. Auf Basis ethnografischer Beobachtungen und Interviews analysiert die Studie, wie ein Menschenbild praktisch hervorgebracht und in technische Systeme eingeschrieben wird. Im Fokus steht dabei die technikwissenschaftliche Praxis als Ort der sozialen Aushandlung dessen, was als menschlich gilt.
Zur Person:
Hannah Link ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 1482 „Humandifferenzierung“ und am Institut für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In ihrem soziologisch-ethnografischen Dissertationsprojekt analysiert sie am Fall der Robotik die Differenzierung zwischen Mensch und Nicht-Mensch. Im Zentrum der Arbeit stehen Annahmen über ‚den Menschen‘ und ihre informationelle und maschinelle Implementierung in die Gestalt von Robotern. Ihre Forschungsinteressen umfassen Soziologie der Materialität, Posthumanismus, Feministische Theorie, Wissenssoziologie und Ethnografie.
Wichtig: Die Veranstaltung findet online statt. Wenn Sie teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte unter: L.Riettiens@uni-mainz.de