Projektleitung: Prof.’in Tanja Betz
Projektmitarbeiterinnen: Dr. Stefanie Bischoff-Pabst, Britta Menzel M.A.
Kooperationspartner: Bertelsmann Stiftung; Antje Funcke
Laufzeit: 2015-2018
Die Studie:
Schulische Erfolge und Misserfolge sowie der Zugang zu (qualitativ hochwertigen) Kindertageseinrichtungen und frühkindlichen Förderangeboten und der fristgerechte Übergang in die Grundschule sind entscheidend für gesellschaftliche Teilhabe und die Lebenschancen in Deutschland. Ein fristgerechter Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule beispielsweise basiert allerdings nicht nur auf den individuellen (Vorläufer-)Kompetenzen des einzelnen Kindes, sondern ist ungleich entlang zentraler gesellschaftlicher Differenzlinien wie etwa der sozialen Herkunft und ethnischer Zugehörigkeit verteilt. Diese Differenzlinien und daraus hervorgehende Ungleichbehandlungen von Kindern unterschiedlicher gesellschaftlicher Positionen kommen beim Zugang zu und innerhalb von Bildungsinstitutionen zum Tragen.
Die Studie erschließt das Phänomen der Bildungsungleichheit aus einer erziehungs- und Sozialwissenschaftlichen Perspektive, indem der Blick auf die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte sowie Mütter und Väter gerichtet wird. Deren Handlungsorientierungen und Überzeugungen, aber auch ihr (gemeinsames) Handeln in Bildungsinstitutionen bildet somit den Gegenstand des Projekts. Im Fokus steht dabei zum einen die Frage, inwiefern soziale Faktoren wie Herkunft, Migrationshintergrund oder Geschlecht in den Handlungsorien-tierungen oder in der direkten Interaktion relevant werden. Zum anderen ist der Blick auf die Entschlüsselung der z.T. unsichtbaren Prozesse und Mechanismen in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen gerichtet, durch die soziale Ungleichheiten entstehen oder verfestigt werden.
Die Studie verfolgt zwei große Ziele: Erstens soll Wissen über Prozesse sozialer Ungleichheits(re)produktion an der Schnittstelle von Familien und Bildungsinstitutionen entstehen, auf dessen Basis neue Impulse für die Bildungs- und Sozialpolitik gegeben werden können: Damit wird einerseits die bildungspolitische Heraus-forderung bearbeitet, dass die Lebenswelten von Kindern und Bildungsinstitutionen besser ineinandergreifen müssen. Andererseits wird Transparenz geschaffen, an welchen Stellen welche Ressourcen für gleiche Teilhabechancen notwendig sind. Zweitens dienen die wissenschaftlichen Befunde der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für eine ungleichheitssensible pädagogische Praxis in elementar- und primar-pädagogischen Institutionen.
Studiendesign:
In einem ersten Schritt wurde 2015/16 der internationale Forschungsstand zu Zusammenarbeit, Elternbeteiligung und Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit Eltern in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen erarbeitet. In einem zweiten Schritt wurden qualitative Leit-fadeninterviews zu Bildung, Erziehung und Zusammenarbeit mit Eltern, Fach- und Lehrkräften in einer sekundäranalytischen Untersuchung ausgewertet. Drittens wurden 2016/2017 längsschnittliche Beobach-tungen zu Zusammenarbeit und Interaktion von Eltern und Fachkräften in Kindertageseinrichtungen in
Hessen und Baden-Württemberg durchgeführt.
Weitere Informationen für Eltern, Schülerinnen und Schüler und teilnehmende Grundschulen finden Sie hier:
Kindertageseinrichtungen und Fachkräfte
Publikationen: