Vermehrt gehen Kurzausschnitte aus politischen Talkshows wie maybrit illner viral. Dabei nutzen die Gäst*innen diese Medienreichweite zunehmend, um sich selbst und die eigenen Ansichten öffentlich wirksam zu platzieren. Schlussfolgernd ist es relevant, wer in solchen Formaten zu welchen Themen über wen spricht. So wurden in den vergangenen Jahren häufig Fragen von Flucht und Migration in jenen Sendungen diskutiert. Dabei wurde regelmäßig über die Fluchtmotive von Migrant*innen spekuliert, während sie selbst selten in diesen öffentlichen Debatten vertreten waren - ein Hinweis auf mangelnde Repräsentation. Entsprechend werden in diesem Vortrag Theorien aus der kognitiven Linguistik mit einer postkolonialen Lesart kombiniert, um eine Metapher über ›Honig und Wespen‹ kritisch zu hinterfragen. Diese wurde im Herbst 2023 in einer maybrit illner Sendung verwendet, um Migrationsmotive aufzuzeigen.
Zur Person:
Anastasia Gonzalez, B.Sc., studiert Publizistik und Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Vor dem Hintergrund ihres vorangegangenen Psychologiestudiums interessiert sie sich insbesondere für das Zusammenspiel von individuellen kognitiven Prozesse und gesellschaftlichen Entwicklungen. Außerdem beschäftigt sie sich mit Fragen des intersektionalen Feminismus und speziell der Repräsentation von Frauen.