Derzeit kursiert viel Halbwissen darüber, worum es in den Postkolonialen Studien geht. Insbesondere werden diese häufig auf ihre universalismuskritische Seite reduziert. Postkoloniale Denker*innen wie zum Beispiel Spivak arbeiten jedoch mit dialektischen Figuren, in denen es stets auch darum geht, emanzipatorische Universalismen wie jenen der Menschenrechte zu affirmieren. Zu diesen gehört auch die emanzipatorische Errungenschaft des Menschenrechts auf Bildung, das in diesem Vortrag im Zentrum steht: Auf welche Form oder Idee von Bildung sollte sich dieses Menschenrecht beziehen? Wenn Bildung für ›alle‹ gefordert wird, an welche Bildung wird dabei gedacht? Der Vortrag differenziert verschiedene Bewegungen der Universalisierung entlang der Fragestellung, wem das Recht zugesprochen wird, an wessen/welcher Bildung zu partizipieren — und wem dieses Recht auf Teilhabe abgesprochen wird.
Zur Person:
Mai-Anh Boger, Dr. phil., ist Akademische Rätin an der Universität Regensburg. Sie hat von 2007-2012 hier in Mainz Pädagogik studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Inklusion, Philosophien der Differenz und Alterität sowie Psychoanalyse in der Pädagogik.